Geniessen

Geniessen
1. Besser geniessen, was man erworben, als es verlieren und in Hunger gestorben.
Dän.: Bedre at giøre sig til gode af det man fortiener, end svælge med skade. (Prov. dan., 52.)
2. Besser geniessen, was man verdient, als für lachende Erben darben (hungern, entbehren).
3. Der nicht hat mit genossen, der darff auch nicht mit zahlen.Henisch, 1495, 33.
4. Dess ich nicht genossen hab, das entgelt ich billich auch nicht.Henisch, 1495, 36; Petri, II, 118.
5. Dess man nicht geniessen kan, dem will man kein gnad thun.Henisch, 1671, 35; Petri, II, 118.
6. Geniessen den Maien ist besser als sich aus Eitelkeit kasteien.
In dieser Welt soll man geniessen und geniessen lassen, sagt der Mailänder, und der Venetier: Geniessen wir, denn die Güter werden da sein und wir nicht mehr. (Reinsberg II, 148.)
7. Man muss einen geniessen lassen, dass er gut gewesst ist.Henisch, 1495, 48.
8. Mit dem geniessen zur Höll, mit dem gewissen zum Himmel.Henisch, 1495, 52.
9. Soll ich's nicht geniessen, so will ich's auch nicht wissen.
10. Was einer nicht hat genossen, das hat er auch nicht zu entgelten.Lehmann, 180, 17.
11. Wer geniesst der Fröhlichkeit, halte sich zum Kreuz bereit.
12. Wer will (mit) geniessen, muss auch (mit) schiessen.Henisch, 1495, 63; Petri, II, 780; Lehmann, II, 853, 363; Körte, 2018; Simrock, 3398; Graf, 511, 195.
13. Wer will geniessen, muss Schweiss vergiessen.
14. Wer's will mit geniessen, der muss auch sein Geld zuschiessen.Lehmann, 561, 54.
15. Wess man geniessen kan, dem heuchlet man vnd ist ein lieber Mann.Henisch, 1495, 67.
16. Willst du mit geniessen, so musst du auch mit begiessen.
[Zusätze und Ergänzungen]
17. Geniess ist gut mitte.Herberger, Ib, 273.
18. Wess man fromlich mag geneissen, dess laiss man sich nicht verdreissen.Weinsberg, 4.
19. Wä welld geneste, dä muss och verdreste. (Bedburg.)
20. Wo der geniess wendet, da höret die güldene religion auff.Mathesius, Sarepta, CIIa.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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